Joni Mitchell – Woman of heart and mind/Galater 5,22

AMSTERDAM, NETHERLANDS: Joni Mitchell posed in Amsterdam, Netherlands in 1972 (Photo by Gijsbert Hanekroot/Redferns)

AMSTERDAM, NETHERLANDS: Joni Mitchell posed in Amsterdam, Netherlands in 1972 (Photo by Gijsbert Hanekroot/Redferns)

2015, 08, 30, Gal 5,22f

Predigt gehalten auf der gemeinsamen Konfirmandenfreizeit mit der Partnergemeinde aus Rimaszombat (Slowakei)

Die Frucht aber des Geistes ist … Sanftmut, Keuschheit

 

 

I am a woman of heart and mind
With time on her hands
No child to raise
You come to me like a little boy
And I give you my scorn and my praise
You think I’m like your mother
Or another lover or your sister
Or the queen of your dreams
Or just another silly girl
When love makes a fool of me
After the rush when you come back down
You’re always disappointed
Nothing seems to keep you high
Drive your bargains
Push your papers
Win your medals
Fuck your strangers
Don’t it leave you on the empty side
I’m looking for affection and respect
A little passion
And you want stimulation-nothing more
That’s what I think
But you know I’ll try to be there for you
When your spirits start to sink
All this talk about holiness now
It must be the start of the latest style
Is it all books and words
Or do you really feel it?
Do you really laugh?

Do you really care?

Do you really smile

When you smile?

You criticize and you flatter
You imitate the best
And the rest you memorize
You know the times you impress me most
Are the times when you don’t try
When you don’t even try

Die Frucht aber des Geistes st Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit, Enthaltsamkeit. Meiner Meinung nach sind die Früchte im Laufe unserer Freizeit immer konkreter geworde. Mit der Liebe haben wir angefangen. Sie ist die größte, das ist sicher. Aber die Frage ist immer: Wie kannst Du die Liebe von einemm Tag zum andren in deinem Alltag leben? Heute gibt es um die Sanftmut und die Enthaltsamkeit – oder die Keuschheit. Das sind beides keine alltäglichen Ausdrücke, so viel ist sicher.

Vielleicht ihr das „Sanftmut-Wort” ein bisschen naiv. Und „Enthaltsamkeit”? Klingt das nicht nach Verbot, nach unterdrückten Gefühlen? Sicher wäre es großer Blödsinn, wenn jemand behaupten würde, das Küssen, Schmusen, Umarmen in Gottes Augen verboten oder eine schlechte Sache wäre.

Wenn es aber nicht schlecht, sondern ein Geschenk Gottes ist, was bedeutet dann „Enthaltsamkeit”, „Schamhaftigkeit”, oder „Keuschheit”?

Bei unserer Vorbereitung hat Sascha gesagt, es bedeutet: deinen Partner nicht betrügen. Aber kam man nicht auch positiv sagen, worum es geht? Was bedeutet positiv: rein, schamhaft sein gegenüber deinem Freund, deiner Freundin, und nicht nur ihnen gegenüber, sondern allen Menschen gegenüber?

Weil ich nicht wusste, wie ich das Sascha und Maike genau erklären sollte, woran ich denke, habe ich dann gesagt: wenn es um Keuschheit geht, dann denke ich an ein Lied von Joni Mitchell. Ich habe you-tube eingeschaltet, ich habe ihnen auch den Text ausgedruckt. Sie fanden es nicht schlecht und haben vorgeschlagen, dass wir es auch in Prag benutzen sollen.

Ich habe zuerst sehr gezögert. Wieso sollte euch ein so altes Lied interessieren, dasss sich eher Erwachsenenthemen beschäftigt? Ich habe öfter drüber nachgedacht, schließlich habe ich mich entschlossen ich versuche es, wir werden sehen, was draus wird. Deshalb werden wir das Lied als erstes hören. Es heißt: Woman of heart and mind. Frau von Herz und Verstand.

Zunächst ein Wort über die Sanftmut. Ich finde das ganze Lied sanftmütig, den Text und besonders auch die Melodie. Die Sanftmut ist in keiner Weise naiv, im Gegenteil. Du brauchst viel Mut, um sanftmütig zu sein, um dich sanftmütig zu verhalten. Die Frau in dem Lied weiß, dass sie mit ihrem Freund ein ernstes Wort reden muss, weil sie sich danach sehnt, ehrlich zu ihm sein zu können. Eine Freundschaft ohne Ehrlichkeit, was ist das für eine traurige Sache! Und sie weiß, dass das auch bedeutet, ihn zu kritisieren, und nicht nur wegen Kleinigkeiten. Sie weiß, dass sie ihn mit ihren Worten verletzen kann. Aber das ist nicht ihr Ziel, das ist nicht ihre Absicht, ihn zu verletzen, überhaupt nicht. Sie will nur, dass er sie besser verstehen kann, wie sie sich fühlt, und was sie zu tun versucht, für ihn und für ihre gemeinsame Freundschaft.

Vor einer solchen Situation habt ihr in euren Freundschaften auch schon gestanden, oder, auch dann, wenn ihr noch in Eurem Leben verliebt wart. Joni Mitchell hat uns gegenüber vielleicht einen Vorteil. Weil sie nicht nicht sanftmütig mit ihrem Freund sprechen kann, sondern über die Worte hinaus auch in der Lage ist, eine so schöne Melodie zu schreiben, so dass auch ihre ernsten Worte zärtlich klingen.

Aber trotzdem, seis drum, ob mit gesungenen oder mit gesprochenen Worten, du musst immer etwas wagen, wenn es darum geht, sanftmütig zu sein, brauchst Du immer Mut. Du kannst das vorher nie wissen, ob es gelingt, was daraus wird. Du kannst im Vorhinein nie wissen, wie der andere Mensch reagieren wird. Aber deshalb ist es umso wichtiger, dass Du Dich traust, sanftmütig zu sein. Denn ohne, dass Du Dich traust, wie könntest es da überhaupt gelingen?

Jetzt einige Worte über die Enthaltsamkeit, über die Schamhaftigkeit, über die Keuschheit. Ich möchte gerne über die rot eingefärbten Zeilen auf dem Textblatt sprechen.

Direkt nachdem die Frau von Herz und Verstand ihren Freund ernsthaft kritisiert hat, sagt sie zu ihm: „All this talk about holiness must be the start of the latest style.” All dies Gerede von Heiligkeit, das ist das Letzte, das ist der größte Mist, das Blödeste überhaupt. Es ist klar, dass sie jetzt über sich selbst spricht, über ihre Kritik, über ihr Gerede von Heiligkeit.

Ich liebe diesen Satz sehr. Was hilft es Dir, was hilft es Eurer Freundschaft, wenn Du tausend Mal Recht hast? Was hilft es, wenn Deine Kritik tausend Mal richtig ist, Deine Argumente besser sind als die Deines Freundes oder Deiner Freundin? Was hilft es, wenn es nur dazu taugt, dass Du Dich besser fühlst als er, als sie? Was hilft es, wenn es nur dazu führt, dass Du ihm, ihr das Gefühl gibst, dass er, dass sie sich schämen sollte, weil er, weil sie Dir unterlegen ist. Daraus wird nichts Gutes, nicht für Dich, nicht für ihn, nicht für sie. Das ist wirklich nichts anderes als Schamlosigkeit, das Gegenteil von Keuschheit.

Davon zu reden, wie heilig Du bist, das ist Blödsinn. Vergiss es! Nur das zählt: Do you really laugh? Do you really care? Do you really smile when you smile? Lachst Du wirklich? Machst Du Dir wirklich Sorgen? Lächelst Du wirklich, wenn Du lächelst? Egal, ob du eine Frau oder ein Mann bist, ein Mäddchen oder ein Junge, nur das ist wichtig: Wenn Du lachst, lachst Du wirklich? Wenn Du Dich sorgst, sorgst, sorgst Du Dich wirklich? Lachst Du, wenn Du lachst, oder willst Du nur, dass die anderen glauben sollen, dass Du lachst, dass sie glauben sollen, dass Du Dir Sorgen machst? Versuch nicht zu lachen, wenn Du traurig bist, wenn Du lieber heulen würdest. Tu nicht so, als ob Du zuhörst, wenn Du in Wirklichkeit von Deine Fußballklub träumst. Spiel nicht, dass Du Dir Sorgen machst, wenn es Dir in Wirklichkeit egal ist. Der andere, die andere wird herausfinden, dass Du spielst, und das wird ihn, sie ernsthaft verletzen. Spiel nicht den Starken die Starke, wenn Du in Wirklichkeit schwach bist.. Hör auf, den Menschen zu spielen, den die anderen gerne in Dir sehen würden. Deine Enthalstsamkeit beginnt damit, dass Du aufhörst, einen anderen zu spielen. Deine Keuschheit beginnt damit, dass Du dich traust, zu lachen, dass Du Dich traust, zu weinen, dass Du Dich traust, Sorge zu tragen.

Jetzt bleibt nur noch eine rote Zeile übrig, aber vielleicht ist es auch die schönste. Das Lied hat mit dem Wagnis der Kritik begonnen, es endet mit einem Kompliment.

You know the times you impress me the most, are the times that you don’t try, that you don’t even try. Weißt Du, die Zeiten, in denen Du mich am meisten beeindruckst, sind die Zeiten, in denen Du es nicht versuchst, in denen Du es überhaupt nicht versuchst.

Wie viele Dinge tue ich in der Hoffnung, einen anderen Menschen damit zu beeindrucken. Ich bemühe mich, ein schönes Geschenk auszuwählen, in der Hoffnung, dass der Andere merkt, wie aufmerksam ich bin. Ich bemühe mich, geduldig zu sein, in der Hoffnung, dass die anderen wahrnehmen, dass ich dazu in der Lage bin. Ich bemühe mich, auch über meine Fehler zu sprechen, damit sie wahrnehmen, was für ein ehrlicher Mensch ich bin.

Das ist auch ganz schön ermüdend, nicht wahr? Komisch, wieviel Zeit wir damit verbringen, andere Menschen zu beeindrucken. Es bedeutet, dass wir uns bei all diesen Gelegenheiten wirklich unkeusch verhalten. Was ist es deshalb für eine wunderbare Sache, wenn ein Mensch kommt, der zu mir sagt: Weißt Du, die Zeiten, in denen Du mich am meisten beeindruckst, sind die Zeiten, in denen Du es überhaupt nicht versuchst. Das bedeutet, dass der andere Mensch genau bemerkt hat, dass und wie oft Du es versucht hast. Es bedeutet, dass ich mir diese Mühe in Zukunft sparen kann.

Aber vor allem bedeutet es, dass es Zeiten gegeben hat, in denen ich gar nicht erst versucht habe, diese Person zu beeindrucken und es trotzdem passiert ist. Es ist passiert, dass, ohne dass ich es bemerkt habe, ich mich in diesen Zeite keusch verhalten habe. Es bedeutet, dass es Zeiten gibt, in denen diese Person über mich staunt. Es bedeutet, dass es Zeiten gibt, in denen diese Person sich darüber freut, dass ich existiere, dass ich hier bin.

Das wünsche ich Euch und mir: Dass möge Jesu Geist bei uns bewirken, dass wir mit ähnlicher Sanfmut miteinander sprechen, wie es Joni Mitchell in ihrem Lied gelungen ist. Das möge Jesu Geist be uns bewirken, dass wir, ohne dass wir selbst bemerken, dass wir es tun, uns keusch verhalten.

Amen.

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Predigt Erntedankgottesdienst, 27.09.2015

2015, 09, 27, Danke für das Brot, Ps 104,14f, Erntedank

690, Auf, Seele, Gott zu loben, Du hast uns deine Welt geschenkt, Wir pflügen und wir streuen, Gott, dafür will ich dir Danke sagen, Wir pflügen und wir streuen, Geh unter der Gnade

Mats kauft ein. Er kauft ein Brot. Er bedankt sich bei der Verkäuferin für das Brot. Warum macht er das? Ob Mama oder Papa oder Oma gesagt haben, Er soll immer „Danke sagen“, wenn er etwas bekommt. Aber die Verkäuferin hat Mats das Brot gar nicht geschenkt. Er hat für das Brot bezahlt. Und wenn man für etwas bezahlt hat, dann muss man doch nicht „Danke“ sagen oder? Weiterlesen

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Kontakte

Pastor

W. Reuter

Winfried Reuter

Hochstr. 2

32602 Vlotho

   05733/9934717
Sprechzeit Pastor Reuter:
Do. vormittags: 9-10:30 Uhr

Kirchmeister

Nils Thorsten Lenger

Oelbrinkstr. 22

32602 Vlotho

Gemeindebüro

Sekretärin Ulrike Kruse

Moltkestr. 2

32602 Vlotho

Öffnungszeiten:

Dienstag     von 08:00-12:00 Uhr
Donnerstag von 08:00-12:00 Uhr
   4471, Fax 961648
E-Mail: RefGem.Vlotho@gmx.de
Homepage: http://refgemvlotho.de
Ev. Ref. St. Johannis Kirchengemeinde
Konto: De42 4945 01200250 631157, Sparkasse Herford

Diakoniestation Vlotho ( dst.vlotho@diakonie-vlotho.de)
95702 oder 01717668665
Benedikt-Waldeck Str 6., 32602 Vlotho
Sprechzeiten: Montag – Freitag von 11-12 Uhr

Förderverein St.Johannis

Hans Wilhelm Ahlemeyer
4309
Wilfried Ohlsen
05228/7686

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2015, 09, 13, Mt 6,25-34, Silberne Konfirmation

SL: 2. Könige 17,-16

 

Liebe Jubelkonfirmanden, liebe Jubelkonfirmandinnen, liebe Gemeinde!

Davon gehe ich einfach aus, dass Sie nicht zur Feier Ihrer Jubelkonfirmation gekommen sind, um diesen Tag damit zu vertun, dass sie sich schon heute darüber den Kopf zerbrechen, was morgen sein wird. Warum sollten Sie auch? Ich freu mich auf den heutigen Tag, haben Sie Frau Sarhage mir noch Freitag am Telefon gesagt. Ich freu mich darauf, die anderen aus meiner Konfirmandengruppe wiederzutreffen. Weiterlesen

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2015, 09, 11, Ps 103,2, Simeonstift

 

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Wie oft hast Du diese Worte schon gehört? Wie oft hast Du diese Worte schon gesungen, mit anderen zusammen und hast das gern getan? Oder hast du diese Worte gerade eben zum ersten Mal gesungen? Hat Dir das gut getan? Ist Dir das schwer gefallen? Weiterlesen

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Zu Besuch bei der Partnergemeinde in Rimaszombat (Slowakei)

Besuch bei unserer Partnergemeinde in Rimaszombat

Für die Homepage unserer Partnergemeinde hat der Theologiestudent Mátyás Szepessy, der im letzten Jahr zusammen mit der Delgation aus Rimaszombat zu Besuch bei uns in Vlotho war, den nachstehenden Bericht verfasst:

2004-01-01 01.21.20Zwischen dem 24. und 30. Juli fand wieder das jährliche Treffen der Gemeinden aus Vlotho und Rimaszombat statt. In diesem Jahr war unsere Gemeinde der Gastgeber. Sechs Personen aus unserer Geschwistergemeinde sind für diese Tage zu uns gekommen. Die Gemeindeglieder der Kirchengemeinde haben in schöner Zahl an den verschiedenen Programmpunkten teilgenommen. Weiterlesen

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Harald Kreylos

2014-10-30 Harald Kreylos (2a)Eigentlich ist es zu groß nach dem Auszug der Kinder, das Haus in der Wilhelm-Kölling-Straße, in dem Harald Kreylos (75) und seine Ehefrau Anni wohnen. Aber die zwei können sich nicht vorstellen, von hier wegzuziehen. Zu sehr würden sie die vertraute Umgebung, die gemütliche Wohnung, die Nachbarschaft und nicht zuletzt die schöne Aussicht vermissen. Sie sind seit 52 Jahren verheiratet und machen den Eindruck eines gut eingespielten, miteinander sehr vertrauten Paares. Ihr Sohn Stephan lebt in Bünde, Tochter Birgit in Bad Oeynhausen, also beide ganz in der Nähe. Und Enkel gibt es auch: Jan-Malte (9) und Laura (20), die in Münster Medizin studiert.

Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs in Bad Oeynhausen geboren, ist Harald Kreylos bis zu seinem siebten Lebensjahr auf der Lohe aufgewachsen. Sein Vater ist 1942 im Krieg umgekommen. Nach Vlotho kam er 1946, als seine Mutter wieder geheiratet hat und die junge Familie hierher zog. Hier hat er die Volksschule besucht und anschließend eine kaufmännische Lehre in einer Kohlenhandlung absolviert. Nach vierjähriger Tätigkeit bei Kannegiesser machte er sich selbstständig. Bis Ende 1963 fuhr er mit einem Bulli über Land und verkaufte Werkzeuge und Berufskleidung an Bauhandwerker, die beides damals noch nicht vom Arbeitgeber gestellt bekamen, sondern es aus eigener Tasche bezahlen mussten. Weil er jedoch nach seiner Heirat nicht mehr so viel „auf Achse“ sein wollte, gab er dies auf und trat Anfang 1964 eine Stelle in einem Großhandel für Raucherbedarfsartikel an. Dort arbeitete er, bis 1999 ein Herzinfarkt dazu führte, dass er zum Frührentner wurde.

Aber nun einfach nur noch zuhause herumsitzen war nicht seine Sache. Das Wandern war immer eine Leidenschaft von ihm. Auch ist er im Heimatverein Vlotho aktiv. Und ganz besonders am Herzen liegt ihm der Förderverein des Waldfreibads in Valdorf, dessen Geschäftsführer er ist. So lange es sein Gesundheitszustand zuließ, ging er mit seiner Frau während der Freibadsaison jeden Morgen um 7 Uhr schwimmen. Daran ist zur Zeit bedauerlicherweise nicht zu denken, denn er hat gerade wieder einen anderthalbwöchigen Krankenhausaufenthalt hinter sich.

Ursprünglich Lutheraner und 1953 zusammen mit 117 anderen in St. Stephan konfirmiert, ist Harald Kreylos durch seine Ehefrau zu St. Johannis gestoßen. Sie stammt aus Vlotho und gehört unserer Gemeinde von klein auf an. Beide fühlen sich in der Gemeinde sehr wohl und finden es gut, dass man sich untereinander kennt und hilft. Außerdem schätzen sie Pastor Reuter und seine Frau. Das einzige, was ihnen nicht so gefällt, sind die Gottesdienste für Jung und Alt. Wenn sie sonntagmorgens in die Kirche gehen, wünschen sie sich einen Gottesdienst in der traditionellen Form. Seit vielen Jahren ist Harald Kreylos im Männerkreis zuhause, für den er auch alljährlich einen Ausflug organisiert. An der Planung der Maiwanderung ist er ebenfalls beteiligt. Und beim Gemeindefest oder an Erntedank steht er hinter dem Grill. Darüber hinaus verteilt er Gemeindebriefe.

Auf die Frage, welche Rolle der Glaube in seinem Leben spielt, sagt er: „Ich habe mich immer wieder zu Gott hingezogen gefühlt“. Und gerade bei seinen zum Teil sehr schweren Krankheiten hat er sich andererseits stets von Gott beschützt gefühlt. Deshalb bedeutet ihm Psalm 23 sehr viel, von dem hier aus Platzgründen leider nur der Anfang zitiert werden kann:

„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“

Dieter Westermann

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Peter Ottenhausen

2015-02-20 Peter Ottenhausen (2)_KopieNächste Woche erst drei Tage zwecks Schulung von Optikern im Saarland, am Wochenende dann zu einer Messe in Schanghai – obwohl es in den letzten Jahren weniger geworden ist, ist Peter Ottenhausen (48) immer noch viel geschäftlich unterwegs. Der gelernte Uhrmacher und Augenoptikermeister ist bei einer Firma in Oelde angestellt, die Brillenfassungen und Werkzeuge für den Einbau der Gläser in die Fassungen herstellt. Diese Werkzeuge präsentiert er auf Messen und schult Optiker in ihrem Gebrauch. Der Beruf ist ihm sozusagen in die Wiege gelegt worden, denn schon sein Vater und sein Großvater waren in dieser Branche tätig. Nachdem er in Minden seine Ausbildung absolviert hatte, hat er im elterlichen Laden in der Langen Straße gearbeitet. Aber mit 39 hat er dann noch einmal eine neue Herausforderung gesucht und in seiner jetzigen Arbeit gefunden.

Als einziges Kind seiner Eltern in Vlotho aufgewachsen und bereits mit sechzehn aus dem engen Elternhaus ausgezogen, wohnt Peter Ottenhausen heute mit Ehefrau Kira in Kalldorf. Von dort hat er es nicht weit zu seinen Töchtern aus erster Ehe, Jana (18) und Jule (16), die mit ihrer Mutter in Rinteln leben. Gerne schaut er auch auf einen Kaffee bei seiner Mutter in Vlotho vorbei. Sein Vater ist vor einigen Jahren bei einer Bergtour mit Freunden in den Alpen völlig überraschend an einem Herzinfarkt gestorben.

Das Wandern ist eine große Leidenschaft von Peter Ottenhausen und er ist froh, dass seine Frau Kira diese teilt. Wann immer es geht, sind sie gemeinsam unterwegs, manchmal nur mit einem kleinen Zelt, manchmal auch mit ihrem Wohnmobil. Seine größte Wanderung hat er allerdings allein gemacht. Drei Tage nach seinem 40. Geburtstag ist er inzweieinhalb Monaten zu Fuß von hier nach Genua gegangen – 1.500 km, auf denen er viele interessante und freundliche Menschen kennen gelernt hat. Außerdem fährt er gern Mountainbike.

Da schon die Eltern und Großeltern unserer Gemeinde angehörten, war es selbstverständlich, dass Peter Ottenhausen in St. Johannis von Pastor Cremer getauft und später auch konfirmiert wurde. Aber dass er zum Glauben gefunden hat, daran hat seine Oma einen großen Anteil. Sein christlicher Glaube ist seither aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. Seit Oktober 1997 hat Peter Ottenhausen sich als Presbyter in den Dienst unserer Gemeinde gestellt und er ist somit zur Zeit der dienstälteste Presbyter. Er würde sehr gern regelmäßig im Chorprojekt mitsingen, wenn er nicht so häufig auf Geschäftsreisen wäre.

Dass St. Johannis eine reformierte Gemeinde ist, ist ihm vor allem wichtig, weil hier „die Verkündigung im Vordergrund steht und nicht so sehr das ganze andere Brimborium“. Er fühlt sich wohl in dieser Gemeinde, in die er von klein auf hineingewachsen ist, weil sie so schön überschaubar ist. Auch Pastor Reuters Predigten gefallen ihm und nicht zuletzt unsere kleine „knuffige“ Kirche. Schade findet er, dass der Kreis der aktiven Gemeindeglieder doch recht klein ist. Deshalb möchte er etwas dafür tun, dass sich mehr Leute aktiv am Gemeindeleben beteiligen. Seine Tätigkeit im Presbyterium macht ihm nach wie vor Freude, so lange es bei den Diskussionen nicht nur noch ums Geld geht, wie das in der jüngeren Vergangenheit manchmal der Fall war.

Seine liebste Stelle in der Bibel verdankt er seiner Oma (Eph 6,16):

„Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.“

Dieter Westermann

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Wilhelm Wömpner

Wilhelm WömpnerWilhelm Wömpner

Wenn man Wilhelm Wömpner so sieht, mag man kaum glauben, dass er schon 76 Jahre alt ist. Von seinem Wohnzimmer aus hat er einen herrlichen Ausblick auf das Wesertal, denn das 1959 gebaute Haus steht hoch oben in der Winterbergstraße. Damals ist er zusammen mit seiner Mutter, seinem Bruder Klaus und seiner Oma hier eingezogen. Die sind inzwischen alle verstorben. Sein Vater ist bereits 1945 auf dem Rückzug aus Russland gefallen. Dass er jetzt ganz allein in dem schönen Haus am Hang wohnt, macht ihm manchmal schon zu schaffen. Weiterlesen

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Konfirmationspredigt 17. Mai 2015, 1. Mose 1,31

2015, 05, 17, 1. Mose 1,31, Konfirmation

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Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte und sieh da: sehr gut! Weiterlesen

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