1. Kor 12,12-27 Ein Leib, viele Glieder
Zoe: Hab ich das richtig verstanden?
Paulus sagt, dass wir in der Gemeinde alle zusammen der Leib Christi sind?
Wir sind eine Einheit.
Wenn jemand versucht, uns auseinanderzureißen, dann geht alles kaputt.
Leon: Und wenn jemand das schafft, uns auseinanderzureißen, geht Jesus dann auch kaputt?
Ole: Hört sich so an, oder?
Leo: Ja, hört sich ganz so an.
Ole: Auf jeden Fall heißt das auch:
Jede von uns ist ein Teil vom Leib Christi, ein unterschiedlicher Teil.
In unserem menschlichen Körper gibt es sehr unterschiedliche Teile und das muss auch so sein.
Ein Teil des Körpers ist auf den anderen angewiesen.
Der eine kann nicht ohne den anderen.
Zoe: Ja, wir brauchen alle ein Herz, einen Mund, einen Bauch, ein Knie, eine Wirbelsäule…
Leon: Nerven, Haare, ein Gehirn, eine Niere, Adern, und, und, und…
Leo: Als Gemeinde brauchen wir ebenfalls sehr unterschiedliche Teile.
Ole: Hm. Habt Ihr denn schon mal überlegt, was für ein Teil vom Leib Jesu Ihr seid?
Und welcher Teil vom Leib Jesu ist das Kind, das heute getauft wird?
Leon: Nein, darüber habe ich noch nicht nachgedacht..
Zoe: Ist das denn so wichtig, zu wissen, ob ich ein Auge, die linke Wade, ein Brustwirbel oder ein Teil des Gehirns bin?
Leo: Ich würde das schon gern wissen?
Leon: Aber warum denn?
Führt das nicht nur wieder dazu, dass ein Teil sich für wichtiger hält als die anderen?
Zoe: Das befürchte ich auch.
Es heißt aber: Der Kopf kann nicht zu den Füßen sagen, ich brauche euch nicht.
Das Auge kann nicht zu der Hand sagen: Ich brauche Dich nicht?
Leon: Genau: Ich kann zu niemandem von Euch sagen: wir brauchen Dich nicht.
Zoe: Und keiner von Euch kann zu mir sagen: Wir brauchen Dich nicht.
Leo: Hört sich gut an. Aber ich möchte gerne wissen: Wozu braucht Gott mich?
Ich möchte gerne wissen: Wozu braucht Ihr mich?
Ole: Ich seh das genauso. Ist Euch das noch nie so gegangen, dass Ihr gedacht habt:
Ob ich jetzt da bin oder nicht, merkt ja doch keiner?
Zoe: Ehrlich? Das hätte ich nicht gedacht, dass ausgerechnet Ihr Euch solche Gedanken macht.
Leo: Nicht ständig. Aber es kommt vor. Und ich wette, bei Euch auch
Zoe: Und jetzt sollen wir Euch sagen, wozu wir Euch brauchen?
Ole: Ja, sagt doch mal!
Leon: Ihr seid beide da.
Ihr macht mit. Ihr bringt Euch ein, so wie Ihr seid.
Ich glaube, das ist das Wichtigste.
Ole: Aber das ist doch nichts Besonderes. Das trifft doch auf uns alle zu.
Zoe: Und? Ist das schlimm? Musst Du denn unbedingt was Besonderes sein, Ole?
Ole: Ich dachte, darum geht es heute, dass wir alle unterschiedlich sind.
So wie in dem einen Lied, das wir manchmal singen:
Vergiss es nie, niemand denkt und fühlt und handelt so wie Du…
Zoe: Ach, so meinst Du das. Mhm…
Ich glaube, ich kenne kaum jemand, der sich so aufregen kann wie Du,wenn er etwas ungerecht findet.
Und dann ist es Dir völlig egal, was die anderen jetzt grad über Dich denken.
Ole: Und ich finde es unglaublich, wie seelenruhig Du bleiben kannst, wenn andere sich nur noch angiften.
Zoe: Vielleicht nach außen. Aber Du kriegst ja nicht mit, wie das dann hier drinnen aussieht (klopft auf ihr Brustbein)
Leo: Na komm schon, Zoe, Du kannst oft wirklich supervernünftig sein.
Zoe: Das kann Ole auch. Vor allem, wenn man allein mit ihm redet.
Leo: Klar, er ist ja auch mein Bruder. Irgendwie muss sich mein guter Einfluss ja bemerkbar machen.
Ole: Angeber!
Leon: Ich kenne Ole ja noch nicht so gut, Leo, aber ich glaube, Du hast einen richtig netten Bruder.
Leo: Findest Du?
Leon: Ja, finde ich.
Ole: Danke, Leon.
Leo: Bei Dir, Leon, fällt mir auf, dass Du Dich traust, Fragen zu stellen… und um etwas zu bitten.
Du sagst auch, wenn Du etwas nicht verstanden hast.
Das traut sich längst nicht jeder…
Und man merkt Dir an, wenn Du etwas richtig toll findest.
Leon: Was denn?
Leo: Na, Kuchen zum Beispiel:
Leon: Ach, so. Du meinst, wenn jemand von den anderen Kuchen zum Unterricht mitbringt?
Findest Du das blöd, wenn ich mir ein zweites oder drittes Stück nehme?
Leo: Nö, gar nicht! Warum? Du fragst ja auch immer erst.
(Schweigen)
Leo: Und zu mir fällt Euch überhaupt nichts ein?
Zoe: Doch, doch, natürlich. Warte mal!
Ich weiß nicht, wie ich das formulieren soll. Leo ist halt Leo.
Leo: Was heißt das denn?
Zoe: Ich glaube, Du kommst mit sehr unterschiedlichen Leuten klar, oder?
Leo: Ich weiß nicht, da hab ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht.
Zoe: Doch, ich glaube, da ist was dran!
Du bist nicht schüchtern.
Du bist nicht auf den Mund gefallen.
Du sagst, was Du denkst, was Du willst.
Aber Du musst nicht ständig im Mittelpunkt stehen.
Ole: Jetzt reicht’s aber mit der ganzen Lobhudelei!
Habt Ihr nicht vorhin noch behauptet, ich würde mich für was Besonderes halten?
Zoe: Ach, das hast Du missverstanden!
Ole: Also, dieses Bild mit dem Körper…
Das Wichtige ist doch, dass die verschiedenen Teile zusammengehören,
Sie sind miteinander verbunden. Wenn ein’s wegfällt, dann fehlt dem ganzen Körper etwas Wichtiges.
Zoe: Du hast Recht, Ole.
Ohne Jenny, die heute getauft wird, fehlt dem Leib Jesu in dieser Gemeinde etwas Wichtiges.
Leon: Im Unterricht haben wir doch solche Sätze gesagt:
Es kann Celina nicht zu Lasse sagen, ich brauche Dich nicht.
Leo: Es kann Finja nicht zu Christian sagen, ich brauche Dich nicht.
Ole: Es kann Joelina nicht zu Tokessa sagen, ich brauche Dich nicht.
Es kann Tokessa nicht zu Eric sagen, ich brauche Dich nicht.
Zoe: Es geht nicht danach, wie oft Du etwas sagst, wie viel Worte Du machst.
Leon: Vielleicht bist Du einfach jemand, die sehr lange darüber nachdenkt,
wie sie das, was sie sagen will, in Worte packt.
Leo: Es geht nicht danach, wie laut, wie leise Du bist, wie viele Leute an Deinen Lippen kleben.
Ole: Vielleicht gibt es genau eine Person, für die das, was Du sagst wichtig ist.
Zoe: Vielleicht bist Du auch jemand, der nicht so viel durch Worte ausdrückt.
Vielleicht bist Du jemand, der mehr durch das redet, was er tut und was er unterlässt.
Leon: Du bist Gott wichtig wie Du bist. Du bist wichtig.
Leo: Du bist ein Teil von Jesu Leib.
Ole: Du bist für die anderen wichtig wie Du bist.
Zoe: Du bist wichtig. Amen