10. April 2020
Ach Gott – wie viel haben wir uns doch einfallen lassen, um den Tod erträglich zu machen. / Die eigene Trauerfeier geplant / die Abschiede sorgfältig für andere gestaltet. / Was uns alles wichtig war – die Farbe der Blumen, die Ausstattung des Sargs, die schönste Musik und die passendsten Bibelworte. / Würdig und trostreich sollte alles sein. // Ach Jesus – wie viel haben wir uns einfallen lassen, um deinen Tod erträglich zu machen. / Karfreitagsruhe, Fastenspeisen, Palmzweige und Prozessionen, die großartige Musik von Bach und Haydn, Museen voller Passionsbilder. // Jetzt aber, jetzt müssen wir lernen, wie erbärmlich und unfeierlich der Tod ist – Sterben ohne Angehörige, Leichen auf Gabelstaplern, Totensäcke in Kühlzelten, vielleicht bald Massengräber. // So war dein Tod auf Golgatha. Keine frommen Sprüche, keine Maria und kein Johannes unter dem Kreuz, kein Trost aus der Höhe. / Verlassen von Gott und den Menschen. / Erst jetzt ahnen wir, wie das gewesen sein muss. // Ach Gott – kannst du uns so hoffnungsvoll machen wie die Jüngerinnen und Jünger? Sie haben doch aus der Verzweiflung herausgefunden. AMEN
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