Lukas 2,1-14 Weihnachtsgeschichte – Ihr gefallt Gott wohl!

„Hast Du gehört, was der Engel gesagt hat?

Wir gefallen Gott wohl!“

Das hat einer der Hirten gesagt.

Bei einem unserer früheren Krippenspiele an Heiligabend.

Ist schon lange her. Aber an den Satz muss ich oft denken. Manchmal mitten im Jahr.

Ist das nicht das Wichtigste an Weihnachten?

Dass es daran nichts zu rütteln gibt: Du gefällst Gott gut. Du gefällst Gott wohl.

Nicht nur, wenn Du gut gelaunt und die Freundlichkeit in Person bist.

Auch wenn Du gerade Deine Schwester angeschrien hast, weil Sie versehentlich Dein Handy vom Tisch gefegt hat.

Und jetzt schmollt sie und wird mindestens bis heute Abend kein Wort mehr mit Dir sprechen.

Du gefällst Gott wohl, auch wenn Du Dich mit Deiner Schwester zankst.

Nicht weil es Gott gefällt, wenn Du streitest und rumschreist. Gefallen tut es Dir ja auch nicht.

Aber da kannst Du Dir sicher sein:

Er mag Dich jetzt kein bisschen weniger.

Er hofft, dass Du zu Deiner Schwester gehst und Dich traust den ersten Schritt zu tun, dass Ihr Euch wieder vertragt. Aber er hat Dich auch jetzt kein bisschen weniger lieb.

Die anderen in Deiner Kindergartengruppe gefallen Gott gut. Und falls Du zur Schule gehst: Die anderen in Deiner Klasse gefallen Gott gut.

Auch der Junge, der sich so oft bei Eurer Lehrerin einschleimt, gefällt Gott wohl.

Was?“ sagst Du, „Also nein!Der bestimmt nicht.“ Doch, der auch!Der gefällt Gott nicht wenigerwohl als Ihr anderen.

Ich bin mir sicher, wenn der genau wüsste, dass er Gott wohl gefällt, mit allem, was ihn ausmacht, mit dem, was er gut kann, mit dem, was er nicht so gut kann, der würde sich viel seltener einschleimen. Er würde spüren, dass er das nicht nötig hat. Vielleicht würde er’s ganzlassen.

 

Wir Menschen gefallen Gott wohl.

Nur das ist Gott wichtig, dass wir das merken. Und deshalb:

Es ist kein Problem, dass Maria und Joseph in Bethlehem keinen Platz in einer Herberge finden.

Das wird Gott nicht daran hindern, dass sein Kind geboren wird.

Maria nimmt ihr neugeborenes Kind.

Sie wickelt es in Windeln. Sie legt es in eine Futterkrippe, aus der sonst die Tiere essen.

Weihnachten kommt Gott zu uns.

Gott sucht sich einen Platz bei uns.

Gott schafft sich Platz bei uns.

Wir wollten in diesem Jahr wegen Corona draußen Gottesdienst feiern. Wenn Du jetzt draußen das Schmuddelwetter siehst, dann denkst Du bestimmt genau wie ich: Gut, dass wir jetzt gemütlich im Warmen zu Hause untermTannenbaum sitzen.

Ich stell mir vor, wir würden an Heiligabend in diesem Jahr tatsächlich draußen im Nieselregen die Weihnachtsgeschichte hören.

Wie würde uns dabei zumute sein?

Es gibt Menschen, die haben an Heiligabend kein Dach über dem Kopf, kein kuscheliges Bett, in das sie sich legen können.

Auch bei uns in Deutschland.

Ich weiß, ich kann mir nicht vorstellen, was es wirklich bedeutet.Aber ich will es versuchen. Angenommen ich bin mit meiner Familie aus Syrien gekommen und stecke in einem der Lager auf den griechischen Inseln fest. Das Zelt, das uns zugewiesen wurde, steht nicht weit vom Meer. Es ist eng. Aber ich bin so froh, dass die anderen aus meiner Familie auch da sind. Ein Glück, dass wir halbwegs warme Schlafsäcke bekommen haben.

Dem Jesuskind fällt es nicht schwer, sich das vorzustellen. Wer direkt nach seiner Geburt in eine Futterkrippe gelegt wird, weiß, wie das ist.

Weihnachten kommt Gott zu uns.

Gott sucht sich einen Platz bei uns.

Gott schafft sich bei uns Platz.

Gott will, dass wir merken,

dass wir ihm wohl gefallen.

Gott will, dass Du das weißt: Du gefällst ihm wohl.

Die Hirten in Bethlehem haben keine Mühe, sich vorzustellen, wie das ist, die ganze Nacht draußen im Freien zu sein.

Wenn die anderen in ihren Häusern schlafen, sind sie jede Nacht draußen bei ihren Schafen.

Sie bleiben wach. Sie passen auf, dass kein wildes Tier kommt und ihre Schafe angreift.

Was haben die Hirten für einen Schreck bekommen, als es plötzlich mitten in der Nacht strahlendhell um sie wird!

Gut, dass der Engel als allererstes zu ihnen sagt: „Fürchtet Euch nicht!“

Nicht wahr, das tut so gut, wenn wir vor Schreck ganz starr sind und Gott schickt uns jemand, die hat das genau bemerkt und sagt zu uns:

Hab keine Angst! Fürchte Dich nicht.

Es tut den Hirten gut, dass zu hören.

Aber das ist nicht alles, was der Engel zu sagen hat. Das Beste kommt noch:

Siehe, ich verkündige euch große Freude,

die allem Volk widerfahren wird.

Denn Euch ist heute der Heiland geboren,

Christus, der Herr, in der Stadt Davids,

in Bethlehem.

Und damit ihr mir glaubt, hier ist das Zeichen,

wie ihr das Kind finden werdet:

Es ist in Windeln gewickelt

und es liegt in einer Futterkrippe.

Ehre sei Gott in der Höhe!

Frieden auf Erden,bei Euch Menschen!

Ihr gefallt Gott wohl.

Ihr Hirten, ihr sollt es als Erste erfahren.

Aber diese große Freude ist für alle Menschen in Eurem jüdischen Volk.

Euer Gott wohnt mitten unter Euch,

in diesem neugeborenen Kind.

Es wird heilen, es wird Eure Wunden verbinden.

Es wird retten. Es rettet Euch von Euren Zweifeln:

Nein, ihr seid nicht verlassen.

Gott schlichtet Euren Streit.

Er macht Frieden zwischen Euch.

Ihr gefallt ihm wohl.

Ihr Menschen, die Ihr nicht wisst,

wo Ihr heute Nacht schlafen sollt,

Ihr Menschen, die Ihr Eure Heimat verlassen musstet,

Ihr armen, Ihr kranken Menschen,

Ihr, die Ihr ganz allein seid, Ihr Todtraurigen:

Ihr sollt, Ihr müsst es als Erste erfahren!

Aber diese Freude ist für alle Menschen da:

Euer Gott wohnt mitten unter Euch,

in diesem neugeborenen Kind.

Es wird heilen, es wird Eure Wunden verbinden.

Es wird retten. Es rettet Euch von Euren Zweifeln:

Nein, ihr seid nicht verlassen.

Gott schlichtet Euren Streit.

Er macht Frieden zwischen Euch.

Ihr gefallt ihm wohl.

Amen

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